Coliforme Bakterien: Nachweis und Bedeutung für die Trinkwasserbeurteilung

1885 hat Theodor Escherich, Pädiater an der Universitätsklinik in München, das von ihm aus dem Stuhl von Neugeborenen und Säuglingen isolierte und als Bacterium coli commune bezeichnete Bakterium erstmals beschrieben [1]. Zu seinen Ehren wurde das Bakterium später in Escherichia coli (E.coli) umbenannt, nachdem lange Zeit die Bezeichnung Bacterium coli benutzt worden war [2].

Zur seuchenhygienischen Überwachung des Trinkwassers werden seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts E.coli und coliforme Bakterien herangezogen. Im Gegensatz zu E.coli weisen die Coliformen aber nicht unbedingt auf eine fäkale Kontamination hin. Dies gilt um so mehr seit zum Nachweis von Coliformen nicht mehr, wie in der Vergangenheit, ausschließlich Verfahren zum Nachweis eingesetzt werden, bei denen die Verwertung von Laktose unter Säurebildung als grundlegende Stoffwechselreaktion geprüft wird, sondern die Anwesenheit von β-Galactosidase. Derzeit sind zur Überwachung von Trinkwasser zwei Verfahren zugelassen, das Referenzverfahren und das Colilert- Verfahren, die aber, wie sich bei Routineuntersuchungen gezeigt hat, nicht zu übereinstimmenden Befunden führen. Das führt dazu, dass das Trinkwasser je nachdem welches Verfahren eingesetzt wird, als einwandfrei eingestuft wird oder als fäkal belastet gilt.



Copyright: © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH
Quelle: GWF 11/2008 (November 2008)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 6,00
Autor: Professor Dr. med. Dirk Schoenen
Dr. rer. nat. Gabriele Packroff

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