Strategische Überlegungen für die Ausrichtung eines großen privaten Betreibers von Verbrennungsanlagen

Die meisten MVA und EBS-Kraftwerke waren in 2014 in Deutschland gut ausgelastet, was sich auch in der Entwicklung der Preise für die Entsorgung gemischter Siedlungs- und Gewerbeabfälle widerspiegelte.

Für die im Vergleich zu den Vorjahren bessere Auslastung der Anlagen gibt es verschiedene Gründe: Neben einem vergleichsweise milden Winter 2013/ 2014 trägt die Konjunktur im produzierenden Gewerbe in Deutschland seit dem ersten Halbjahr mit mehr Gewerbeabfällen positiv zur der Auslastung der Anlagen bei. Auch der knapper werdende Raum auf Deponien der Klasse 2 wirkt sich entsprechend auf die Nachfrage nach thermischen Verwertungs- und Behandlungskapazitäten aus. Zudem sorgen derzeit auch Importe aus dem Europäischen Ausland für zusätzliche Marktnachfrage (vor allem im Norden, Westen und Osten Deutschlands). Die in Veröffentlichungen der letzten Zeit dazu gelegentlich abgegebenen Schätzungen von bis zu 1,5 Mio. Tonnen in 2014 importiertem Abfall dürften aber zu hoch gegriffen sein. Die in Notifizierungen vereinbarten Tonnagen werden häufig nur zu einem Teil genutzt. Geht man von realistisch etwa 0,5 bis 0,6 Mio. Tonnen tatsächlich nach Deutschland verbrachten Abfalls aus, relativiert sich die Bedeutung von Importen für die aktuelle Marktentwicklung. Derzeitige Bestrebungen für eine Novellierung der Abfallrahmenrichtlinie und insbesondere einer EU-weiten Rückführung der Deponierung können zukünftig für weiteres Potential sorgen.

Kommunale Mengenausschreibungen kommen nach langen Jahren vertraglicher Bindungen wieder in signifikantem Umfang auf den deutschen Markt. Bei welchem Preisniveau sich zukünftige Vergaben einpendeln werden, lässt sich noch nicht sicher sagen; der Preistrend der letzten Jahre dürfte aber der Marktsituation folgen.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Strategie Planung Umweltrecht 9 (2015) (Januar 2015)
Seiten: 9
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dipl.-Phys. Karl-Heinz Müller

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Kohlenstoffrecycling mittels biologischer Aufbereitung (BA) von Restabfall – ein Vergleich unterschiedlicher Verfahren
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die ECOWEST – Entsorgungsverbund Westfalen GmbH (ECOWEST) betreibt am Standort Ennigerloh eine Anlage zur biologischen Behandlung der Organik enthaltenden Feinfraktion aus Restmüll. Die BA Ennigerloh wurde im Jahr 2005 errichtet und war ursprünglich als Vollstromrotte ausgelegt, um aus der – in einer vorgeschalteten Anlage zur mechanischen Aufbereitung – erzeugten Feinfraktion ein ablagerungsfähiges Deponiegut zu erzeugen.

25 Jahre Gütesicherung von Sekundärbrennstoffen – Stand und Perspektiven
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Gütegemeinschaft Sekundärbrennstoffe und Recyclingholz e. V. (BGS) wurde vor 25 Jahren mit dem Ziel gegründet, die Herstellung von qualitätsgesicherten Sekundärbrennstoffen zu fördern, um natürliche Ressourcen zu schonen und den Treibhausgasausstoß zu reduzieren.

Brennstoffmarkt für Ersatzbrennstoffe und Restabfälle – Kapazitäten und Bedarf, Preise und Wettbewerb
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Zahlreiche gesetzliche Regelungen und Vorgaben wirken auf den Markt für die thermische Abfallverwertung, unter anderem abfallrechtliche, immissionsschutzrechtliche sowie energiewirtschaftliche Bestimmungen.

Chemisches Recycling von Kunststoffabfällen – Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Mit den Maßnahmenpaketen des Circular Economy Action Plan sowie des European Green Deal wurden in den zurückliegenden Jahren wichtige Weichenstellungen für die Steigerung der Zirkularität von Kunststoffen in der EU vorgenommen. Darunter fallen Maßnahmen wie die Verbesserung der Abfalltrennung und -sortierung, Steigerung von Recyclingquoten, Besteuerung nicht recycelter Kunststoffe und die Selbstverpflichtung der Industrie zum Rezyklateinsatz (10 Mio. t bis 2025).

Status Quo der Abfallvergasung und die Rolle der Entsorgungsindustrie an deren Erfolg
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Die Suche nach neuen, alternativen Verwertungsformen für die knapp 200.000 Tonnen Sortierreste, die jährlich die Sortieranlagen der Interzero verlassen, ist ein wichtiger Aspekt der Unternehmensstrategie.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...