Mitverbrennung gefährlicher Abfälle in Hausmüllverbrennungsanlagen

Die intensive Nutzung von Vorbehandlungsanlagen (Zwischenlager, chemisch-physikalische Behandlungsanlagen oder ähnliche Anlagen) und die thermische Behandlung von vorgemischten Abfällen aus diesen Anlagen in MVA (v.a. über AVV 19 12 11*) ist nach Sicht des BDSAV eine neue und wirtschaftlich reizvolle Form des Öko-Dumpings, insbesondere wenn Abfälle im Sinne einer Schadstoffverdünnung gemischt werden.

Durch die Vorbehandlung der bei den Primärabfallerzeugern anfallenden gefährlichen Abfälle über Vermischen und andere nicht hochwertige Prozessschritte in chemisch-physikalischen Behandlungsanlagen, Zwischenlägern oder ähnlichen Vorbehandlungsanlagen werden auch vom wirtschaftlichen Standpunkt her betrachtet Vorteile generiert, die auf der anderen Seite in vielen dieser Fälle potentiell größere Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zeigen, als die direkte thermische Behandlung der gefährlichen Abfälle der Primärabfallerzeuger in der SAV.

Für viele Marktteilnehmer ist es wirtschaftlich sehr vorteilhaft, gefährliche Abfälle der primären Abfallerzeuger in eher nicht hochwertigen Prozessschritten vorzubehandeln und die dabei entstehenden wiederum oder weiterhin gefährlichen Abfälle eines überwiegend mit dem AVV-Code 19 12 11* deklarierten gefährlichen Stoffgemisches ausgewählten MVA in Deutschland zuzuführen. Diese MVA-Betreiber sind v.a. aufgrund der durch eine hohe Überkapazität in regionalen MVA-Märkten gekennzeichneten IST-Situation zunehmend geleitet, diese gefährlichen Abfälle in den Rostfeuerungsanlagen für recht niedrige Entgelte thermisch zu behandeln.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Strategie Planung Umweltrecht 9 (2015) (Januar 2015)
Seiten: 19
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Horst Suchomel
Dr. Andreas Neuss

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