Energie aus Abfall - Potenziale und Nutzungsmöglichkeiten

Die steigende Zahl der Weltbevölkerung, verbunden mit einem verbesserten Lebensniveau in den Ländern der Dritten Welt, führten und führen weiter zu einem starken Ansteigen des Energieverbrauchs weltweit. Die gleichzeitigen Endlichkeiten der Ressourcen von fossilen Energieträgern lassen zukünftig eine Lücke in der weltweiten Energieversorgung entstehen.

Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer Bilanzierung zur Ermittlung des theoretischen Energiepotenzials und der aktuellen Sekundärenergiebereitstellung der für die Energiegewinnung relevanten Abfallströme in Deutschland dargestellt. Zusammenfassend ergeben sich aus der Bilanzierung folgende Schlussfolgerungen:
  • Das theoretische Primärenergie-Bereitstellungspotenzial der untersuchten Abfallströme beträgt 540 bis 650 PJ/a und entspricht 3,9 bis 4,6 % des gesamten Primärenergieverbrauchs in Deutschland.
  • Unter Berücksichtigung der anlagenspezifischen Wirkungsgrade und der Stoffstromlenkung wurden insgesamt in Deutschland im Jahr 2006 ca. 53 PJ Strom und 104 PJ (genutzte) Wärme als Sekundärenergie erzeugt. Dies entspricht ca. 1,7 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland.
  • Durch die ermittelten Energiedaten ergibt sich für 2006 eine mittlere Energieeffizienz von ca. 26,5 % (ca. 8,9 % elektrisch und ca. 17,6 % thermisch).
  • Unter technisch optimierten Bedingungen kann die Energieeffizienz unter Umständen auf ca. 37 % angehoben werden, wodurch sich der Anteil am Endenergieverbrauch in Deutschland auf 2,3 % erhöht. Wesentliche Bestandteile dieser Optimierungen sind neben der verbesserten Wärmenutzung und der technischen Erhöhung von Wirkungsgraden deutliche Erweiterungen der Vergärungskapazitäten in den Bereichen der Restabfallbehandlung (MBA), der Bioabfallbehandlung sowie der Klärschlammstabilisierung.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 69. Symposium 2008 (September 2008)
Seiten: 19
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Prof. Dr. Rainer Wallmann
Dr.-Ing. Thomas Fritz

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