Der weltweit wachsende Energiebedarf leitet in den Industrieländern eine Renaissance bei der Nutzung des Energieträgers Biomasse ein, der mit weiter steigenden Preisen für fossile Rohstoffe zunehmend ökonomisch konkurrenzfähig wird. Getragen durch gesetzliche Förderungen zur Umsetzung ökologischer Ziele, wie z.B. Klima- und Ressourcenschutz, ist die Nutzung von Biomasse in Deutschland in den letzten Jahren zum Teil erheblich intensiviert worden. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch im Jahr 2007 beträgt ca. 8 %. Dabei stellt die Biomasse innerhalb der Erneuerbaren Energien mit rund 71 % den wichtigsten Energieträger dar.
Die energetische Nutzung von Biomasse ist, nicht zuletzt wegen der Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelerzeugung, umstritten. Ein Ausweg aus diesem Dilemma könnte, neben der energetischen Nutzung von biologischen Abfallstoffen, in der Erschließung solcher Biomasse liegen, die auf nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen (Landschaftspflegeareale, Straßenränder, etc.) aufwächst. Dieses erfolgt aus unterschiedlichen Gründen derzeit nicht: Es gibt keine wirtschaftlich vertretbare Erntetechnik für die Materialien, keine Lagerungs-, Logistik- und Aufbereitungskonzepte und keine effizienten verfahrenstechnischen Lösungen zur energetischen Verwertung inhomogener, lignocellulosehaltiger Inputstoffe. In einem Gesamtnutzungskonzept entlang der kompletten Wertschöpfungskette wird ein innovativer Bioraffinerie- Ansatz zur stofflichen und energetischen Nutzung von inhomogenen Biomassen aufgezeigt, der auf bestehender Infrastruktur am Kompostwerk in Göttingen basiert. Damit soll die verfahrenstechnische Entwicklung von zukunftsfähigen Konversionstechnologien und deren optimale Kombination erforscht und demonstriert werden. Ziel ist die Entwicklung effizienter technologischer Grundlagen für mögliche Bioraffinerien an Hafenstandorten, die per Schiff mit großen Biomassekapazitäten beliefert werden können. Zugleich sollen mit diesem Konzept die regenerativen Energietechniken für Biomasse und Windkraft miteinander zur Herstellung von Biokraftstoff der zweiten Generation verzahnt werden.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement | |
Quelle: | 69. Symposium 2008 (September 2008) | |
Seiten: | 8 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr. Jens-Karl Wegener | |
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Integration anaerober Verfahrensstufen in Kompostwerken Potenziale und Konzepte
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Das hohe Energiepotenzial der Bioabfälle kann durch die Integration anaerober Teilprozesse in Kompostierungsanlagen genutzt werden. Ein Überblick über das Potenzial der Anaerobtechnik im Bioabfallbereich wird gegeben und ausgewählte Konzepte für die Integration von Vergärungsstufen in Kompostierungsanlagen werden vorgestellt.
Vergleichende Bewertung der stofflichen und energetischen Verwertung von Bio- und Grünabfall
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Die getrennte Erfassung vom Bio- und Grünabfällen hat in Deutschland ein hohes Niveau erreicht. Allerdings ist der Anteil der daraus gewonnenen Energie noch vergleichsweise gering und die Biomasse wird überwiegend stofflich genutzt. Gerade vor dem Hintergrund, dass gegenwärtig Energiepflanzen in Konkurrenz zu Nahrungsmittel großflächig angebaut werden, muss die Frage gestellt werden, ob die kombinierte stoffliche und energetische Nutzung von Biomasse nicht zielführender ist.
Trockenvergärung im Kammer-Verfahren am Beispiel der Bioabfallbehandlungsanlage Borgstedt
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Bereits 2002 traf der Aufsichtsrat der Abfallwirtschaftsgesellschaft Rendsburg- Eckernförde mbH (AWR) zwei richtungweisende Entscheidungen: Ab 2008 sollte die Verarbeitung der getrennt erfassten Bio- und Pflanzenabfälle in Eigenregie erfolgen. Zudem sollten die Abfälle vor der Kompostierung zur Energieerzeugung genutzt werden. Heute, vor dem Hintergrund stark gestiegener Energie- und Rohstoffpreise, erweist sich die Beschlussfassung von damals als klimapolitisch vorausschauend und auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten als richtig.
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