KLÄRSCHLAMM ALS NÄHRSTOFF- UND BIOMASSETRÄGER

Vor dem Hintergrund des Paradigmenwechsels in der Abfallwirtschaft "weg von der Beseitigung, hin zum Recycling" werden die Potenziale der Klärschlammnutzung aufgezeigt und diskutiert. Klärschlämme entstehen zwangsweise bei der mechanisch- biologischen Abwasserreinigung und sind somit die Senke aller im Abwasser enthaltenen Substanzen. Von besonderem Interesse sind hierbei die organischen Verbindungen, die durch geeignete Verfahrenstechniken in Biogas umgesetzt werden können und somit einer hochwertigen Nutzung zur Verfügung stehen.

 Gleichermaßen wichtig und interessant sind die Nährstoffe Phosphor und Stickstoff. Vor allem Phosphor, welcher als nutzbares Phosphorerz nur in beschränktem Maße der Menschheit zur Verfügung steht, kann – recycelt aus Abwasser und Klärschlamm – einen erheblichen Anteil des Phosphorbedarfs vor allem in der Landwirtschaft decken. Lässt man Inhaltsstoffe mit geringerer Bedeutung außer Acht, so ist der Wert aller im Abwasser weltweit vorhandenen recyclebaren Inhaltstoffe auf ca. 75 Mrd. Euro pro Jahr zu beziffern. Es ist zu erwarten, dass auf Grund der zunehmenden Ressourceknappheit weltweit deutliche Änderungen in der Handhabung von Abwässern und Klärschlamm die Folge sein wird.
1 AKTUELLE SITUATION
Wie in der gesamten Abfallwirtschaft haben sich, auch im Bereich der Klärschlammbehandlung und –beseitigung, durch einen Paradigmenwechsel die Zielrichtungen der aktuellen Forschung sowie der betrieblichen Praxis geändert. Angesichts steigender Energie- und Rohstoffpreise wird Klärschlamm heute mehr als Ressource denn als zu beseitigender Abfall angesehen. Abbildung 1 zeigt die Inhaltsstoffe, die
derzeit im Fokus stehen.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 72. Symposium 2011 (Oktober 2011)
Seiten: 9
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Norbert Dichtl
PD Dr.-Ing. Thomas Dockhorn

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