Das BERBION-Projekt sollte für den Hamburger Bezirk Bergedorf exemplarisch aufzeigen, wie durch die erhebliche Ausweitung der Erfassung organischer Abfallstoffe aus Haushalten, Gewerbe und Industrie und deren optimierter energetischer Nutzung eine vollständige Verwertung dieses Stoffe und zudem die Erzeugung eines relevanten Anteils vom Energieverbrauch im Bezirk durch die erneuerbare Energie aus dieser Biomasse gedeckt werden kann.
Die Bestandsaufnahme und Hochrechnung zeigte, dass erhebliche Massen für die Biogaserzeugung potenziell verfügbar sind (ca. 95.000 Mg/a). Eine dezentrale Vergärungsanlage für den Bezirk für die als kurzfristig verfügbar angenommenen ca. 32.000 Mg/a an krautigem Material wurde geplant und kalkuliert. Diese Anlage erwies sich jedoch als wirtschaftlich nicht darstellbar. Zudem musste beim Versuch, diese 32.000 Mg/a kostenneutral bis zur Anlage geliefert zu bekommen schon in den Vorgesprächen mit den Behörden festgestellt werden, dass relevante Anteile dieser Stoffströme langfristig vertraglich gebunden sind und/oder eine Anlieferung nur gegen weitere Zuzahlung erfolgen würde. Ein wirtschaftlicher Anlagenbetrieb würde dadurch noch unwahrscheinlicher werden. Die Stadtreinigung Hamburg hält daher an ihrem Konzept der größeren, kostengünstigeren Anlagen fest und versucht weiterhin, die Biomasse-Potenziale von öffentlichen Flächen für eine zentrale Behandlung in kommunalen Anlagen zu gewinnen. Solange jedoch diese diversen Stoffströme immer nur im Wettbewerb über Ausschreibungen zu gewinnen sind, kann es keine hochwertige und klimaschonende Erzeugung erneuerbarer Energien aus diesen Abfallstoffen geben. Nur durch eine Grundsatzentscheidung der Stadt Hamburg für die Biogaserzeugung aus allen geeigneten kommunalen Grünabfällen in einer kommunalen Anlage wäre dieser Schritt möglich. Unbenommen davon wird die Stadtreinigung Hamburg die getrennte Erfassung von Bio- und Grünabfällen aus Haushalten weiter intensiv vorantreiben und daraus Biogas erzeugen.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement | |
Quelle: | 75. Symposium 2014 (Oktober 2014) | |
Seiten: | 13 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr. Stefan Lübben | |
Artikel weiterleiten | Artikel kostenfrei anzeigen | Artikel kommentieren |
Warmer Regen für klamme Kassen: Trockenfermentation von Bioabfällen für Kommunen immer interessanter
© Deutscher Fachverlag (DFV) (9/2010)
Die trockene Variante der Vergärung organischer Müllbestandteile hat ihre Tauglichkeit längst bewiesen. Ihre technischen und wirtschaftlichen Vorzüge überzeugen immer mehr deutsche Kommunen. Aber auch die Perspektiven auf dem Weltmarkt sind enorm.
Praxisorientierte Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der biologischen Abfallbehandlung von Biomassen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (12/2008)
Die Errichtung von biologischen Abfallbehandlungsanlagen zählt in der Europäischen Union seit langen Jahren aus Gründen des Klimaschutzes zur nachhaltigen Abfallwirtschaft. Im Mittelpunkt steht dabei die Reduzierung der Treibhausgase. Strikte Anforderungen hiezu werden in Ausschreibungen meist generell abgefragt, somit liegen die Ausarbeitung der technischen Lösung, das verfahrenstechnische Konzept und das Risiko beim Anlagenbauunternehmen.
Zukünftige Verwertungsmöglichkeiten auf modernen Kläranlagen am Beispiel RHV Leoben
© Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (6/2008)
Der Reinhaltungsverband Leoben wurde im August 1978, mit dem Ziel im Bereich des mittleren Murtals die Abwasserversorgung für die Stadtgemeinde Leoben, die Marktgemeinde St. Peter-Freienstein und der Brauerei Göss zu übernehmen, gegründet. Anfang der 80er Jahre wurde die Verbandskläranlage Leoben mit einer Ausbaugröße von 100.000 EW Kohlenstoffabbau in betrieb genommen. Der anfallende Klärschlamm wurde nach der biologischen Reinigungsstufe anaerob behandelt.
CEFoodCycle - Circular Economy: Mapping Food Streams and Identifying Potentials to Close the Food Cycle
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Applying the concept of the Circular Economy (CE) to the food stream (production, use, disposal), the project CEFoodCycle creates a homogenized methodology to avoid food waste, re-use resources, and to close food cycles.
Performance of European biogas plants towards methane emissions
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Biogas or biomethane, resulting from the biological treatment of organic matter by anaerobic digestion, is a renewable energy source used for electricity production, heating and in transportation and can substitute fossil gas. Therefore, biogas production is described as a sustainable strategy for reducing anthropogenic greenhouse gases (GHG). However, the positive environmental impact depends in particular on emissions that might occur within the biogas production and utilization chain. Although numerous scientific studies investigated CH4 emissions from biogas plants, there is still a lack of reliable and representative emission data. As stated in the United Nations Framework Convention on Climate Change, the member countries are obliged to report their national GHG inventories according to the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) guidelines.