Nachrüstung einer CO2-Abgaswäsche an einem bestehenden Steinkohlekraftwerk – Optimale Integration zur Minimierung der technischen und wirtschaftlichen Auswirkungen –

Am Kraftwerksstandort Dürnrohr/Zwentendorf betreibt die EVN AG zusammen mit der AVN Abfallverwertung Niederösterreich GmbH ein Verbundsystem, das aus einem Kraftwerksblock und zwei Kleindampfturbinen zur Aufnahme von Fremddampf aus einer Abfallverbrennungsanlage besteht. Im Rahmen einer Studie wurde untersucht, wie der Kraftwerksblock in optimaler Weise mit einer CO2-Abgaswäsche nachgerüstet werden könnte.

 Für die Bereitstellung der für die Regeneration des Lösungsmittels notwendigen Wärme wurden drei Optionen identifiziert. Es zeigt sich, dass durch die Verwendung von Mitteldruck (MD)-Anzapfdampf – erste Option – CO2-Abtrennungsraten von maximal achtzig Prozent mit Leistungseinbußen der Gesamtanlage (Kraftwerksblock und Kleindampfturbinen) von etwa 23 Prozent relativ erreicht werden können. Diese Option weist aufgrund der geringen notwendigen Eingriffe die niedrigsten CO2-Vermeidungskosten auf. Die Stromgestehungskosten steigen durch die notwendigen Maßnahmen um 92 Prozent. Höhere CO2-Abtrennungsraten von neunzig Prozent und mehr sind durch die Entnahme von heißem zwischenüberhitztem (HZÜ) Dampf – zweite Option – möglich. Um diesen Dampf optimal zu nutzen, ist eine zusätzliche Turbine notwendig. Diese Variante zeigt jedoch aufgrund der Investitionskosten für die Zusatzturbine sowie durch die höheren Wirkungsgradverluste um etwa sechs Prozent höhere CO2-Vermeidungskosten als die zuvor genannte Variante und einen Anstieg der Stromgestehungskosten um 112 Prozent.



Copyright: © TU Dresden, Institut für Energietechnik
Quelle: Sichere und nachaltige Energieversorgung 2009 (Oktober 2009)
Seiten: 12
Preis inkl. MwSt.: € 12,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Alfons Kather
Dipl.-Ing. Jochen Oexmann
Dipl.-Ing. Christian Mehrkens
Dipl.-Ing. (FH), MBA Martin Burböck
Dr. Gerald Kinger

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