In der Schweiz fallen jährlich 30 bis 40 Mio. m3 Aushub-, Abraum und Ausbruchmaterial an (BAFU 1999). Von der Menge her gesehen ist das der größte Abfallstrom. Weiter fielen 1997 11.1 Mio. t Bauabfälle an (BAFU 2001). Rund 10 Mio. t davon waren mineralische Bauabfälle wie Straßenaufbruch, Beton, Mischabbruch, Ausbauasphalt u.a. Bei den übrigen Materialien handelte es sich um brennbare Bauabfälle, Holz, Metalle und vermischte Bauabfälle. Gemäß BAFU (2001) wurden 81 % der Bauabfälle verwertet (direkt auf der Baustelle oder in Aufbereitungsanlagen), 15 % auf verschiedenen Deponietypen abgelagert und 4 % verbrannt.
In der Schweiz fallen jährlich 30–40 Mio. m3 Aushub und rund 10 Mio. t mineralische Bauabfälle an. Ein wesentlicher Anteil davon ist verschmutzt bzw. mit Schadstoffen kontaminiert. Zur Schonung natürlicher Rohstoffressourcen und des begrenzten Deponieraums sollen belastetes Aushubmaterial und mineralische Bauabfälle verwertet werden. Die thermische Verwertung von belasteten Aushubmaterialien, nicht im Baustoffrecycling verwertbare Bauabfälle und weitere mineralische Abfällen im Zementwerk erfüllen diese Vorgabe. Sie substituieren die natürlichen Rohstoffe zur Zementproduktion, wie Kalk und Mergel. Eine aufwändige Konditionierung der Materialien ist notwendig, damit es zu keinerlei Prozessstörungen kommt. Die alternativen Rohmaterialien werden zu 7–12 % den natürlichen Rohstoffen beigemengt. Deren Erhitzen im Zementprozess führt zur vollständigen Umwandlung der organischen Schadstoffe zu CO2 und Wasser. Die anorganischen Schadstoffe bzw. Schwermetalle werden in reduzierter Form umweltverträglich in den Klinker eingebunden. Abluft- und Staubfilteranlagen stellen sicher, dass keine Schadstoffmengen in die Umwelt gelangen. Mittelfristig sollen pro Jahr 60.000–100.000t alternative Rohmaterialien im Zementwerk in Wildegg eingesetzt werden.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Werner Kalunder Raffaele Quirici Ralf Weber | |
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„Urban Mining“ – Phosphor und Schwermetalle aus heimischer Produktion
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In den Abfallverbrennungsanlagen der Fernwärme Wien fielen im Jahr 2006 rund 160.000 t Verbrennungsrückstände in Form von Schlacke und Asche an, die nach dem Abscheiden von Eisen verfestigt und deponiert werden. Konkret fielen 2006 etwa 20.000 t Klärschlammasche, 20.000 t Hausmüllasche (Filterstäube), 2.000 t Sondermüllasche sowie 120.000 t Schlacke (Bodenasche) an. Auf diesem Weg werden unerwünschte Substanzen und mit ihnen auch wertvolle Rohstoffe den Wirtschaftskreisläufen entzogen.
Behandlung von Steinwolle zur stofflichen Verwertung als Sekundärzumahlstoff
in der Baustoffindustrie
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Durch den Einsatz von künstlichen Mineralfasern (KMF) als Dämmstoff im Bausektor
fallen diese bei Rückbaumaßnahmen als Abfälle an. Die Deponierung, als vorrangiger
Weg der Entsorgung in Österreich, gestaltet sich aufgrund der niedrigen Rohdichte und geringen Formbeständigkeit des Materials als herausfordernd. Das Projekt „RecyMin“ beschäftigt sich daher mit dem Recycling von KMF und verfolgt dabei die verschiedensten Lösungsansätze, von der innovativen Deponierung bis zum Einsatz in der Zementindustrie (Sattler et al. 2020).
Status quo of co-incineration of solid recovered fuels in Germany
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In Germany, co-incineration of solid recovered fuels in industrial combustion plants like coal-fired power plants and cement plants is an inherent part of a modern closed Loop recycling management.
Wiederverwendung von Bauteilen aus dem Hochbau
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Städte und Gebäude sind Rohstoffminen, in denen große Mengen wertvoller
Ressourcen über unterschiedlich lange Zeiträume verbleiben. Neben den üblichen Recylingaktivitäten für überwiegend mineralische Bauabfälle entsteht ein Markt für gut erhaltene gebrauchte Bauteile.
Schutt, Steine, Erden - Die Strategien für die Bewirtschaftung mineralischer Bauabfälle und deren Einsatz als Recycling-Baustoffe müssen optimiert werden
© Rhombos Verlag (8/2014)
Dem achten Monitoringbericht des Kreislaufwirtschaftsträgers Bau zufolge wurden im Jahre 2010 knapp 96 Prozent des Straßenaufbruchs recycelt. Aufgrund der hohen Ölpreise ist der Wiedereinsatz des Altasphalts zur Substitution vor allem von Bitumen gerade in den Heißasphaltmischwerken auch wirtschaftlich attraktiv. Demgegenüber lag für Bauschutt die Recyclingquote bei 78 Prozent. Über zwei Millionen Tonnen wurden über Deponien beseitigt, über neun Millionen Tonnen auf Deponien oder beim Verfüllen verwertet. Diese Form der Verwertung schont keine Ressourcen.