Mit Grenzen leben lernen: Jubiläumsgutachten des Umweltrates vorgestellt

Die Belastbarkeit der Umwelt hat absolute Grenzen. Sie zu überschreiten führt zu gravierenden ökonomischen, sozialen und politischen Konsequenzen. Sie einzuhalten auch. Vorsorglich sollten sich Politik und Wissenschaft schon heute damit auseinandersetzen, wie Wirtschaft und Gesellschaft sich von Wachstumszwängen befreien können.

(06.08.12) 40 Jahre ist es nun her, dass der Club of Rome in seinem ersten Bericht auf die ‚Grenzen des Wachstums‘ hinwies und damit weltweit Aufsehen erregte. Zufall oder nicht: Ebenfalls vor 40 Jahren – im Frühjahr 1972 – trat der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen und berät seither die Bundesregierung bei ihrer Umweltpolitik.
Kein Zufall ist indes, dass die sieben Wissenschaftler des Umweltrates aus so unterschiedlichen Fachrichtungen wie Abfall- und Ressourcenwirtschaft, Toxikologie, Recht, Energie-Management, Naturschutz und Politologie für ihr Jubiläums-Gutachten den Titel ‚Verantwortung in einer begrenzten Welt‘ wählten. Diese Debatte ist also nicht neu. Nur hat sich der Fokus seit Anfang der1970-er Jahre inzwischen verschoben. Ging es damals hauptsächlich um die Verfügbarkeit nicht-erneuerbarer Ressourcen, so steht laut SRU heute die Übernutzung und Zerstörung wichtiger Ökosysteme im Vordergrund.
Im Kern gehe es darum, ob und wie ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum möglich sei, ohne langfristig globale ökologische Grenzen zu überschreiten. Dies sei bereits vielfach geschehen, wie sich im Falle des Klimawandels, des Verlustes von biologischer Vielfalt, der Überfischung, der Landnahme für kommerzielle Nutzungen, der Bodenerosion oder der Wasserknappheit in etlichen Regionen zeigen lasse...

Autorenhinweis: Heinz-Wilhelm Simon, Berlin



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juli/August 2012 (August 2012)
Seiten: 2
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Heinz-Wilhelm Simon

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Substances of Concern in Ecodesign and Other EU Law
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2024)
A New Layer of Chemicals Management for Environmental Sustainability

Umsetzung der Industrieemissionsrichtlinie – Auswirkungen auf die Chemieindustrie
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2024)
Die Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen (kurz: IE-Richtlinie, engl. IED) ist das zentrale Instrument auf europäischer Ebene zur Vermeidung, Reduzierung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen durch industrielle Tätigkeiten. ImJahr 2022 fallen etwa 55.000 Industrieanlagen in Europa unter diese Richtlinie. In Deutschland betrifft die IE-Richtlinie rund 13.000 Industrie- und größere Tierhaltungsanlagen, was ihre Bedeutung unterstreicht.

Die Bewertung der Kennzeichnung von Pflanzen- Biostimulanzien gegenüber Verbrauchern gemäß EUDüngeprodukteverordnung
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2024)
Die sog. EU-Düngeprodukteverordnung regelt die Bereitstellung von EU- Düngeprodukten auf demMarkt. Sie ist ein weiterer Rechtsakt unter dem sog. neuen Rechtsrahmen (New Legislative Framework, NLF). Ein Düngeprodukt ist ein Stoff, ein Gemisch, ein Mikroorganismus oder jegliches anderesMaterial, der/das entweder als solcher/solches oder gemischt mit einem anderen Material zur Versorgung von Pflanzenoder PilzenmitNährstoffenoder zur Verbesserung ihrer Ernährungseffizienz auf Pflanzen oder deren Rhizosphäre oder auf Pilzen oder derenMykosphäre angewendet wird oder angewendet werden soll oder deren Rhizosphäre bzw. Mykosphäre bilden soll (Art. 2 Nr. 1 Verordnung (EU) 2019/1009).

Das Selbstbedienungsverbot und die Abgabevorschriften der §§ 10 und 11 ChemBiozidDV
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2024)
Bewertung vor dem Hintergrund der Rechtsprechung des EuGH

Vom Fremdkörper zum Systemwandler? – Zur wachsenden Rolle der Umweltverbände im Verwaltungsprozess
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Während Verbandsklagebefugnisse dem deutschen Verwaltungsprozessrecht lange fremd waren und auch nach ihrer Einführung zunächst als Fremdkörper angesehen wurden, spielen sie mittlerweile eine immer wichtigere Rolle. Der Beitrag greift diese Entwicklung auf und verfolgt die These, dass die lange als Fremdkörper angesehenen Verbandsklagebefugnisse tatsächlich Vorboten eines langsamen Systemwandels sein könnten.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?