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TU Berlin entwickelt Verfahren zum Recycling von Handys
Berlin. Das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) im Produktionstechnischen Zentrum (PTZ) an der Technischen Universität Berlin ist dabei, ein Verfahren zum Recycling gebrauchter Mobiltelefone zu entwickeln. Ein solches Verfahren erscheint dringend notwendig. Allein im Jahr 2002 wurden weltweit 400 Millionen Handys verkauft. Die meisten dieser Telefone werden schnell durch ein neueres Modell ersetzt und weggeworfen.
Die bisherige Bilanz untermauert diese Prognosen: Weltweit wurden im Jahr 2002 über 400 Millionen Mobiltelefone verkauft. Der Innovationszyklus ist kurz und besonders in den Industrieländern landen Millionen technologisch veraltete, aber noch funktionsfähige Handys in Schränken oder auf dem Müll. Die Industrie mu mit der Rücknahmeverordnung für Altgeräte rechnen, die Ende 2004 in Kraft treten soll.
In ärmeren Ländern, wie China, ist die Nachfrage nach gebrauchten Handys aus den hochentwickelten Industriestaaten dagegen sehr hoch. 30 Millionen Menschen werden sich in China am Ende dieses Jahres ein Mobiltelefon zugelegt haben. Rund neun Millionen davon beginnen mit einem gebrauchten Handy. Bis 2005 könnten rund 35 Millionen gebrauchte Handys in Dritte-Welt- und Schwellenländern benötigt werden, so die Prognosen von Wissenschaftlern.Diese Marktlücke hat die TU Berlin entdeckt. Das in der Entwicklung befindliche Produktionsverfahren soll die automatische Demontage der Handys sowie die Konstruktion eines einheitlichen Gehäuses beinhalten. Die angestrebte, nahezu vollständige Automatisierung soll den Wiederverkaufspreis möglichst gering halten.
Foto: Projektleiter Bahadir Basdere (M.) mit seinem Team Robert Krauss, Maren Stiller, Lukasz Michniewicz (Gastwissenschaftler aus Polen) und Tobias Brett (v. l.)
Das Problem der immer kürzer währenden Betriebszeiten und des notwendigen Recyclings für alte Mobiltelefone ist der Telekommunikationsbranche schon länger bewusst. Erst im Oktober dieses Jahres kündigte der deutsche Mobilfunkanbieter T-Mobile http://www.t-mobile.de an, alte Handys in Zahlung zu nehmen. Allerdings muss der Nutzer dafür bestimmte Handys kaufen und entweder einen Vertrag bei T-Mobile abschließen oder seinen bestehenden verlängern.
(pte, BR, TU, http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2003/pi161.htm)
Kontakt: Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) der Technischen Universität Berlin im Produktionstechnischen Zentrum (PTZ) Berlin, PTZ 2, Pascalstraße 8-9, D-10587 Berlin.
Dipl.-Ing. Bahadir Basdere, Geschäftsführung Sonderforschungsbereich 281 "Demontagefabriken", TU Berlin, Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb, Fachgebiet Montagetechnik und Fabrikbetrieb, Tel. 030-314-24457, Fax: -314-22759, eMail: Bahadir.Basdere@mf.tu-berlin.de, Internet: www.iwf.tu-berlin.de, www.sfb281.de.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger, Sprecher des Sonderforschungsbereiches 281, Tel. 030-314-22014, eMail: seliger@mf.tu-berlin.de, eMail: sekretariat@mf.tu-berlin.de, Internet: www.mf.tu-berlin.de, www.ptz-berlin.de.
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