Die Europäische Union fordert von den Mitgliedstaaten eine Recyclingquote von 55% bis zum Jahr 2030 zu erreichen. In Österreich fallen derzeit pro Jahr in etwa 300.000 t an Kunststoffverpackungsabfall an, wovon etwa 69.000 t auf Folienverpackungen kleiner DIN A4 entfallen (van Eygen, 2015). Diese Post-Consumer Kunststofffolien werden derzeit größtenteils einer thermischen Verwertung zugeführt. Diese Art der Verwertung dient jedoch nicht der Erhöhung der Recyclingquote und verschwendet gleichzeitig wertvolle Ressourcen, die einer stofflichen Verwertung zugeführt werden könnten.
Die Verwendung von Folienverpackungen birgt durch die Verbindung von minimalem Materialeinsatz zur Erfüllung mannigfaltiger Anforderungen enorme Vorteile. Diese Vorteile haben, widergespiegelt durch den Einsatz von über 69.000 t Folienverpackungen in Österreich pro Jahr, sowohl Produzent als auch Konsument erkannt. Die Materialkomposition und geringe Schichtdicke, die den Einsatz dieser Folien erst sinnvoll machen, führen im konventionellen Sortierprozess zu Komplikationen. Im Projekt Multilayer Detection wurden Methoden erarbeitet, die es ermöglichen bereits bestehende Nahinfrarot - Sortieraggregate umzurüsten und so eine Trennung zwischen Ein- und Mehrschichtfolien erlauben. Durch die Adaption für eine Messung in Transflektion, den Einsatz von Machine Learning Algorithmen, Multivariate Datenanalyse und Methoden zur digitalen Spektralverbesserung, können die Stoffspezifischen Hindernisse in der Nahinfrarotsortierung überwunden und eine Monomaterial Reinfraktion gewonnen werden und dem Materialkreislauf zugeführt werden. Dieser Wiedereinsatz und der die damit verbundene Reduktion der thermisch verwerteten Folienfraktion, erhöht die Recyclingquote, verbessert die Kreislaufwirtschaft der Kunststoffe und schafft eine wertschöpfende Rohstoffquelle aus bisher ignorierten Wertstoffen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Gerald Koinig | |
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Implementierung von Sensor-based Material flow Monitoring in einer Kunststoffsortieranlage
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
In einer Umfrage des Umweltbundesamtes (2019) bestätigen die Betreiber großer Sortieranlagen für Leichtverpackungen (LVP) in Österreich, dass die technischen Potentiale zur Erreichung der besten Sortierergebnisse nicht ausgeschöpft sind und Bedarf an Nachrüstung besteht. Lediglich 31 Ma.-% – 38 Ma.-% des Outputs gelten aktuell als Zielfraktionen für das Recycling. Insbesondere die Qualität der PET-Sortierung ist in Österreich besonders relevant, da etwa ein Viertel aller in Österreich für das werkstoffliche Recycling übernommenen Kunststoffabfälle Verpackungsabfälle aus PET sind. Auch dürfen in Österreich Rezyklate für den Lebensmittelbereich bis dato ausschließlich aus PET sein (UBA 2021).
circPLAST-mr - Das österreichische Leitprojekt zum mechanischen Recycling von Kunststoffen
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Es wird ein Überblick über das Leitprojekt circPLAST-mr, das österreichische Leitprojekt zum mechanischen Recycling von Kunststoffen, gegeben, in dem alle relevanten Prozessschritte untersucht werden. Hervorzuheben sind die prozessschrittübergreifenden Arbeitspakete, in denen die Digitalisierung entlang der Prozesskette sowie die LCA-orientierte Prozessgestaltung untersucht werden.
Sensorbasierte Optimierung der Sortierperformance in LVP-Sortieranlagen
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Bei der Behandlung von Leichtverpackungsmaterial ist die Sortierperformance der Anlage entscheidend von der Leistung und somit von Durchsatz bzw. Bandbelegung der optischen Sortierer abhängig.
Verbesserung der Abfalltrennung im öffentlichen Raum - Erkenntnisse aus einer Feldstudie
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Die getrennte Sammlung stellt eine wichtige Grundlage in einer kreislauforientierten Abfallwirtschaft dar. Insbesondere im Bereich der Kunststoff- und Verpackungsabfälle ist eine weitere Verbesserung der getrennten Sammlung notwendig.
Berücksichtigung von Eigenschaftsprofilen bei der Aufbereitung von Leichtverpackungen aus Polypropylen
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Die breite Anwendung von mechanisch recycelten Kunststoffen wird unter anderem durch den Verlust der ursprünglichen Eigenschaften während der Lebensphase und des Recyclingprozesses limitiert. Daraus resultiert ein geringes Substitutionspotential des Rezyklats gegenüber Neuware, welches wiederum die ökonomische und ökologische Attraktivität von Rezyklaten reduziert.